Das Spiel "1835"

Der Autor Michael Maier-Bachl schreibt zu Beginn der Spielanleitung über sein Spiel:

1835 ist ein Eisenbahnbauspiel, das zu einer Zeit beginnt, als die deutschen Kleinstaaten nur in einem losen Bund organisiert waren. Es zieht sich durch das deutsche Kaiserreich von 1871 mit dem übermächtig werdenden Preußen und endet ungefähr mit der Gründung der Weimarer Republik und der Deutschen Reichsbahn.

Entstehung

Die Idee entstand im Oktober 1984, als ich bei den deutschen Spielertagen in Essen während einer Expertenrunde 1829 einen Sitzplatz direkt neben dem Bruder von Francis Tresham zugelost bekam. Er erzählte mir unter anderem, daß an einer Indienvariante gearbeitet würde, um die indische Eisenbahngeschichte in ein Spiel umzusetzen.

Die Geschichte der Eisenbahn in Deutschland interessierte mich mehr. Monatelang wälzte ich Bücher. Ein erster Spielplan entstand. Es war eine nette Variante von 1829, aber es fehlten die typischen Elemente der deutschen Eisenbahngeschichte: eine Mischung von Privatbahnen und staatlichen Eisenbahnen.

Häufig lag der Beginn des Eisenbahnbaus bei Aktiengesellschaften: sobald die Regierungen der einzelnen Länder den großen Nutzen der Eisenbahn erkannten, folgte die Umwandlung in Staatsbahnen.

Zugunsten der Spielbarkeit mußte einiges „verfälscht" werden. Die Vor- preußischen Bahnen waren allesamt Aktiengesellschaften und wurden im Lauf der Jahre eine nach der anderen von der Preußischen Eisenbahn verstaatlicht. (Spieltechnisch ist es eher umgekehrt). Bayern und Sachsen besaßen 1919 (neben der übergroßen Preußen) die größten Eisenbahnen. Die Ideen für die Umsetzung der spezifisch deutschen Regeln wurden erst nach der Veröffentlichung der amerikanischen Version 1830 spieltechnisch realisiert. Technisch fertig war 1835 vor der Veröffentlichung von Francis Treshams Indienvariante 1853 im Jahre 1989. Wir brauchten aber noch ein komplettes Jahr für eine intensive Testphase, in der noch viele
Mechanismen verfeinert wurden.

Danksagungen

Ich danke meinem Freund und Herausgeber Bernd Brunnhofer und seinem Hans-im-Glück-Verlag.

Das Testteam, das Rat und Tat und viel Zeit investiert hat, bestand aus Beate Bachl, Christian Bonnet (deutscher 1830 Vizemeister von 1990), Martin Britten, Bernd Brunnhofer, Günter Chalupka, Paul-Heinz Freitag und vor allem Klaus Micholka. Daneben haben auch Daniel Bames, Johannes Berger, Nathalie Klingen, Ingo Laubvogel, Jürgen Stiegler und Andreas „Leo" Seyfarth immer wieder mitgetestet.

Die Regeln für die zweite deutsche Auflage wurden dankenswerterweise von Roland Röllig, Michael Schröpl und Clemens Misch überarbeitet.

— Michael Maier-Bachl

Online-Version

Felix Rembold hat eine online spielbare Umsetzung des Klassikers hauptsächlich für den Privatgebrauch in zahlreichen Abendstunden in VueJS implementiert.